Mit den
nachfolgenden Bildern möchten wir Euch den Ausbau unseres Sternchens im
Zeitraffer zeigen, so dass sich jeder einen kleinen Eindruck von der
Arbeit machen kann.
Unsere Wohnung in Gräfelfing bei München haben wir schon zum
31. August gekündigt, was bedeutete, dass wir fortan in einer sich
entwickelnden Baustelle leben. Dies ist eine gute Bewährungsprobe für
unsere noch relativ junge Beziehung. Unsere 100 m² Wohnfläche haben wir
auf 8 m²
eingedampft – oder – um es mal positiv auszudrücken: Wir haben die Wege
in unserer Wohnung extrem verkürzt. Heute schaffen wir es, im Esszimmer
zu sitzen, den Kopf in die Küche zu hängen und mit den Füßen bereits im
Schlafzimmer zu sein. Das soll uns mal einer nachmachen!
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So sieht unsere Wohnschachtel im jungfräulichen Zustand aus |
Tapezieren mit
Glasfaser-Tapete |
Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie aus der leeren Büchse ein gemütliches Zuhause werden sollte. Nach langem Suchen finde ich in
Ralph Ametsbichler mit seiner Firma Intercamp in Vaterstetten ein Opfer, das sich auf folgenden Deal einlässt: „Ich kaufe alle erforderlichen Teile bei Euch. Dafür kann ich bei Euch in der Halle stehen und gemeinsam mit Euch mein Fahrzeug ausbauen.“ Ralph war leichtsinnig genug, sich darauf einzulassen. Hätte er vorher gewusst, dass es lange 8 Monate dauern würde, bis er uns
endlich wieder los hat, hätte er sich vielleicht anders entschieden.
Sollte also mal jemand von Euch einen Wohnmobilausbau planen oder ein
paar Teile für denselben fehlen, dann seien ihm die Burschen von
Intercamp aufs Wärmste empfohlen
www.ic-intercamp.de.
Und los
geht's!
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Ausschnitt sägen für das Fenster. Sie werden mit Alu-Z-Profil-Rahmen
in der Shelterwand versenkt |
Das erste Fenster ist das
schwerste! |
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Vorbereitung der Elektro-Installation: Kabelkanäle verlegen ... |
... und rund 250 m
Kabel einziehen! |
Die Rahmen für den Durchstieg vom Fahrerhaus zum Koffer |
Montage des
Alu-L-Profil-Rahmens auf der Kofferseite |
Der Durchstieg wird auf der Kofferseite mit einer Schiebetür
verschlossen |
Der Stahlrahmen
wird auf der Fahrerhausseite mit Sikaflex auf den
Ausschnitt geklebt |
Der Faltenbalg aus LKW-Plane ist fix am Koffer montiert und mit vier
Stehbolzen am Kippfahrerhaus befestigt. |
Im Fahrerhaus wird
der Durchstieg mit einer Klapptür verschlossen.
Die ist mit geräuschdämmendem Material bezogen, damit der Lärmpegel
durch den Ausschnitt aus der Rückwand wieder auf ein erträgliches Maß
reduziert wird. |
Bei mittlerer Verschränkung des Fahrzeugs ... |
... sieht der
Faltenbalg innen so aus. Es ist also wichtig, dass man den
Faltenbalg ausreichend dimensioniert, so dass er nicht bei maximaler
Verschränkung des Fahrzeugs reißt! |
Edith beim Sägen der Laufrad-Ausschnitte in der Schiebetür |
Befestigungstechnik: Alle Verbindungen in die Aluwände/Decke werden
mit Einziehmuttern realisiert. Damit halten die Möbel bombenfest |
Die Küchenmöbel entstehen mit 12 Schubladen. Es fehlen noch die
Pushlocks und die Umleimer. Darunter rechts die Batterien für die
Stromversorgung des Koffers zu sehen |
Das Bad wird platzsparend im Eingang platziert. Die Edelstahl-Dusch-
wanne ist eine Sonderanfertigung |
Drei Frischwassertanks mit je 100 l Volumen sitzen hinter der Sitzbank
unter dem Bett |
Deren Befüllung
erfolgt über drei hinter der rechten Stauraumklappe
verbauten Einfüllstutzen |
Seagull-Wasserfilter, Shurflo-Druckpumpe, Flüsterregler, drei
Kugelhähne und die Heizung sind unter der Sitzbank auf der Fahrerseite
montiert |
Die Dieselheizung
Webasto Dualtop RHA 100 mit Wasserboiler |
Die zentrale Elektroinstallation befindet sich im Podest unter dem
Durchstieg |
Die 2 x 100
W-Solarpanels werden auf dem Dach montiert |
Sitzgruppe und Tisch sind erhöht auf einem Podest montiert, in dem eine
Schublade verbaut ist |
Zur Versteifung des
Bodens habe ich ein Stahlkreuz montiert, das mit
dem Tisch verschraubt wird, damit bei schweren Geländefahrten der
Tisch nicht aus dem Bodenholz herausgerissen wird |
Die Tischplatte wird aus einer 16mm Tischlerplatte gefertigt |
Weil ich kein zur
Küchenarbeitsplatte passendes Furnier für den Tisch
finde, beklebe ich ihn mit dem gleichen PVC-Bodenbelag, den ich auch
für den Boden verwendet habe. Die Umleimer müssen in diesem Fall
manuell aufgebracht werden |
Über den Wassertanks entsteht ein Zwischenrahmen, auf dem der
Zwischenboden für den Stauraum unter der Bettkonstruktion aufliegt |
Hier ist die Hälfte
des Zwischenbodens schon zu sehen |
Auf dem Zwischenboden im Stauraum ist mein gesamtes Windsurf-
equipment einschließlich Board (diagonal), 5 Segeln, 2 Gabelbäumen
sowie Anzügen, Trapez und Kleinmaterial verstaut. Lediglich die Masten
werden auf dem Dach transportiert.
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Unter dem
Zwischenboden ist noch genügend Stauraum für das Werk-
zeug und das übliche Equipment, das man auf Reisen braucht |
Die „Außenanlagen“ mit schwenkbarem Ersatzradhalter einschließlich
Motorradträger-Option werden bei Alois Kern in Niederbayern gefertigt.
Auch hier haben wir mehr als 2 Wochen verbracht, bis Kotflügel gekantet,
Stauraumkästen geschweißt, Tankunterfahrschutz montiert und der
schwenkbare Ersatzradhalter konzipiert, gebaut, verzinkt und montiert
ist. |
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Der Rohling des Heckträgers wird schon angepasst. Er soll das 130 kg
schwere Ersatzrad und optional ein Motorrad aufnehmen. Damit die große
Hecktür ihre Funktion nicht verliert wird der Träger schwenkbar gemacht |
Das Sternchen
bekommt einen 300 l Dieseltank. Den Originaltank habe
ich bereits ausgebaut |
Neue Alu-Kotflügel sorgen für mehr Raum im Radkasten. Hier montiere
ich gerade die Alu-Staukästen |
Der schwenkbare
Heckträger ist fertig. Hier wird das Ersatzrad und ein
zusätzlicher Mantel an der unteren Aufnahmen montiert. Soll zusätzlich
ein Motorrad mitgeführt werden, findet das Ersatzrad an der oberen
Radaufnahme seinen Platz. Auf dem Bild fehlt noch die
Riffelblech-Platte auf dem Motorrad-Träger |
Das Ersatzrad ist hier auf der oberen Aufnahme montiert, damit die
Fahrräder darunter Platz haben.
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Der Heckträger kann
mit einem Handgriff geöffnet und weggeklappt
werden. Dank der hochbelastbaren Shelter-Konstruktion hängt der Träger
samt Last nur an zwei Container-Ecken. Im geschlossenen Zustand liegt er
an den beiden anderen Ecken zusätzlich auf. |
Tankunterfahrschutz, besonders wichtig beim Einsatz von Sandblechen... |
... die schnell mal
die Tankablass-Schraube abscheren können! |
Montage der Sandblechhalter |
Sicherheitsfeatures: Verschiebbare Alu-Deckel für die Dachluken –
verschraub- und abschließbar |
Sicherheitsfeatures: Zusätzliche Sicherung der Fahrerhaustüren, denn
die Türschlösser können von jedem halbwegs geübten Autoknacker
geöffnet werden. |
Mit dem Vorhängeschloss am Metall-Einstieggriff eingehakt bleibt die Tür
trotzdem zu. |
Bau der Fahrerhaus-Konsole und Verkabelung |
Versorgung der
Zusatzgeräte im Fahrerhaus aus den Kofferbatterien |
Montage der Markise |
Und so sieht es innen fertig aus - Blick vom Bett hinten auf den
Durchstieg |
Der Tisch ist verdrehbar, so dass man bequem auf die Sitzbank gelangt.
Die Sitzbänke sind hinten mit einer Fußauflage verbunden, so dass man
bequem „lümmeln“ kann. Durch absenken des Tisches auf Sitzbank-
Niveau entsteht ein weiteres Bett im Format 1 x 2 m
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12 Schubladen fix und
fertig eingeräumt
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Küche mit Kompressor-Kühlschrank und Podest mit zentraler Elektro-
Installation vor dem Durchstieg. Bei den 12 Schubladen und den großen
Deckenstaukästen habe ich jeweils zwei Mini-Pushlocks verbaut, um
sicher zu gehen, dass sich keine Schublade während der Fahrt öffnet |
Bad mit Dusche und
WC im Eingang.
Der Waschtisch ist
klappbar was die Benutzung der Toilette enorm erleichtert ;-) |
Der Waschtisch ist
klappbar was die Benutzung der Toilette enorm erleichtert ;-) |
Die Staukästen in der Sitzgruppe sind jeweils mit einem Zwischenboden
ausgestattet |
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Das Control-Panel
mit
Radio/CD-Player, Heizungssteuerung, Batterie-
Ladecomputer, Fernsteuerung für das Ladegerät und die drei
Frischwasser-Tankanzeigen |
Selbstgebaute
Mittelkonsole im Fahrerhaus |
So kommt es, dass wir nicht wie optimistisch angenommen, Mitte Juli „on
Tour“ gehen, und auch nicht, wie unter realistischen Annahmen Mitte
September, sondern dass es Anfang November wird, bis es endlich soweit
ist. Der Innenausbau ist bis auf einige Kleinigkeiten fertig.
Der gesamte Ausbau einschließlich der Außenanlagen hat 8 Monate
Full-Time-Bau beansprucht. Insgesamt habe ich 1.800 Stunden damit
verbracht, einschließlich sämtlicher Planungsarbeiten sowie unzählige
Fahrten zu sämtlichen Baumärkten im Raum München, um die Teile und
Ausbau-Materialien zu beschaffen, die ich nicht über Intercamp bezogen
habe.
Den Ausbau war für mich schon die erste Etappe der Reise. Deshalb habe
ich ihn mit rund 2.000 Bildern dokumentiert. Erst im letzten Drittel des
Ausbaus brachte mich ein Freund auf die Idee, eine Ausbau-Story für
einen Fachverlag oder sogar ein Buch darüber zu schreiben. So war die
Idee für dieses Werk geboren, das ich in der ersten Hälfte von 2010
umsetzte.
Daraus ist ein Buch und eine CD-ROM mit über 300 Seiten und 690
Abbildungen entstanden, die ich im Eigenverlag verlege.
Auf der
CD-ROM ist auch die hier geschilderte Vorgeschichte ausführlich
beschrieben und ein Planungstool auf Excel-Basis mit beigefügt, mit dem
jeder halbwegs geübte Excel-Anwender sofort mit der Grundrissplanung
beginnen kann.
Siehe
www.wohnmobil-selbstausbau.com |
Endlich kann's losgehen. |
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