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letzte Aktualisierung 1. Oktober 2012

 

 

Reiseimpressionen von Edith & Uli

Marokko / Westsahara 2008 - 2009

 

 

 

 

 

 

Teil 6 - Wüste, Schluchten und Visaprobleme

Wir erinnern uns: Der letzte Bericht hatte mit der Traum-Piste von Tagounite nach Taouz geendet.

Von hier zu einem der touristischen Highlights – dem Erg Chebbi – sind es nur noch 20 Kilometer. Der Erg Chebbi ist mit über 300 Meter hohen Dünen DAS Dünengebiet Marokkos. Überdies sind die Sandhaufen nicht typisch sandgelb, sondern in einem lieblichen Orange gehalten, was dem Ensemble einen zusätzlichen Reiz verleiht.

Erg ist der in der Sahara gebräuchliche Begriff für Sandwüste. Das nahe Algerien beherbergt riesige Sandmeere, den Grand Erg Occidetal und Teile des Grand Erg Oriental, die der Inbegriff der Sandwüste darstellen. Letzterer dehnt sich über Algerien hinaus auch auf Tunesien und Libyen aus. Somit ist der Erg Chebbi zwar eindrucksvoll, aber mit einer Ausdehnung von ca. 40 x 5 Kilometern doch eher ein Kinderspielplatz als wirkliche Wüste.

Trotzdem ist der Anblick bereits von Weitem faszinierend und wir können es gar nicht erwarten, endlich ganz nah zu sein. Leider finden nicht nur wir die Dünen toll, sondern auch alle aus Frankreich evakuierten Rentner. Mit Ihren Joghurtbechern suchen sie an der Westseite des Ergs in einer der zahlreichen Herbergen und auf den Campingplätzen entlang der Teerstraße Unterschlupf. Da zieht es uns nun wirklich nicht hin und so freuen wir uns, dass östlich des Ergs eine Piste verläuft, die erfreulicherweise so weichsandig ist, dass zweiradgetriebene Fahrzeuge darum tunlichst einen großen Bogen machen.

Zum Erg Chebbi gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen, außer dass wir hier mit dem Wetter ein bisschen Pech haben und sowohl morgens als auch abends (zur besten Foto-Zeit) der Himmel wolkenverhangen oder diesig ist. Außerdem ist Edith gesundheitlich etwas angeschlagen, weshalb wir auf die eine oder andere Tour verzichten.

Weiter geht die Reise zum nächsten Marokko-Touri-Highlight, der Todra-Schlucht. Auf dem Weg dahin ist ein alter Berliet LKW an der steilsten Stelle eines Berges liegen geblieben. Wild fuchtelnd bittet uns der Fahrer um Hilfe. Ich solle ihn abschleppen, so seine Vorstellung. Aber hinter dem Berg geht es fast genauso steil bergab. Ohne Motor keine Servobremse und ohne Abschleppstange kein Abstand zum Vordermann (und der bin ich!). So schlage ich ihm vor, ihn bis auf den höchsten Punkt zu ziehen und dort soll er dann sehen wie er runterkommt. Gesagt getan. Der Fahrer freut sich und wir schauen zu, dass wir Land gewinnen, bevor uns der ungebremste Berliet wie ein Dumdum-Geschoss im Nacken hängt.


Die Einfahrt zur Todra-Schlucht ist so spektakulär wie ihr weiterer Verlauf

Im oberen Teil der Schlucht kehren wir auf 1500 Metern Höhe in ein Restaurant ein, dessen Name unschwer erkennen lässt, dass sich der Besitzer auf Amerikaner spezialisiert hat: Les Amis. Macht aber nix, der Kerl ist nett und spricht sogar ein wenig deutsch. Er ist Berber und erklärt uns, dass es einige Gemeinsamkeiten zwischen der Berbersprache und der deutschen Sprache gibt.


Da wird mir einiges klar ... sind wir nicht alle ein bisschen berber???


Edith strahlt trotz Winterdress ob der anstehenden Befüllung:
Harira-Suppe, Salat Maroccaine und dann eine vegetarische Tajine ...



Wie sagt man bei uns daheim: „ Hauptsach´der Ranzä spannt"

Solchermaßen gestärkt wollen wir die Verbindungspiste zwischen der Todra- und der Dadesschlucht angehen. Wir haben lange hin und her überlegt und auch den Wirt von „Les Amis“ befragt. Der meint, dass dort noch ein halber Meter hoch der Schnee läge. Ein anderer aber sagt, dass die Piste schon frei sei. Unser Freund Axel aus dem hohen Norden ist die Piste im Dezember mit seinem MB 1017 gefahren, musste etliche Steine beiseite räumen, hat wohl tierisch geflucht und uns dringend davon abgeraten. Aber wir wollten es einfach wissen – wo doch die Steine nun schon weggeräumt sind ...

 

So schrauben wir uns auf etlichen Pistenkilometern und Serpentinen nach oben, bis uns plötzlich eine Horde spanischer Allrad-Pickups entgegen kommt, die uns dringend raten umzukehren weil die Piste für uns einfach zu schmal sei. Es gäbe wohl einige Hangabrutsche, die ein Durchkommen mit dem LKW unmöglich machen. Schweren Herzens kehren wir also um – hätten wohl gleich auf Axel hören sollen :-(

Auf dem gleichen Weg kurven wir die Todra-Schlucht wieder zurück, werden aber wenigstens mit Sonnenschein und einem wunderschönen Seitental belohnt, in das wir ein Stück weit hineinfahren, bis auch da Schluss ist.


Den Versuch, "hinten rum" von der Todra- zur Dadesschlucht zu fahren
müssen wir leider abbrechen

Damit Edith als Österreicherin nicht gar so viel Heimweh bekommt, stürzen wir uns tags darauf gleich in die nächste Schlucht. Denn wenn es etwas in Marokko reichlich gibt, dann sind das auf jeden Fall Schluchten.

 


Die Dades-Schlucht besticht – neben ihrem schluchtartigen Charakter
(ach nee!) durch ihre roten Sandsteinfelsen


Den Einstieg zur Schlucht bildet eine terrassenförmig angelegte Straße,
auf der eine Serpentine die andere jagt (leider bereits asphaltiert :-(

Im weiteren Verlauf beeindruckt vor allem der grandiose Ausblick auf die schneebedeckten 3000er des hohen Atlas und die tiefen Canyons, die der Fluss in die Landschaft gefräst hat.

Bei einem Kaffee-Ablass-Stopp auf über 2000 Metern dauert es natürlich mal wieder nicht die erforderlichen 30 Sekunden, bis da schon wieder einer daher kommt, der genau das verkauft, was ich sowieso schon immer haben wollte. In diesem Fall sind es versteinerte Muscheln und Ammoniten, von denen ich nun wirklich nicht genug bekommen kann :-(
Seinem Gesichtsausdruck nach ahnt er wohl schon, dass mit mir schlecht Geschäfte machen ist. Aber weil der arme Kerl hier oben bei knapp über Null Grad barfuss in seinen zerfransten Schlappen herumläuft, schenke ich ihm meine dicken Wollsocken. Er schenkt mir dafür eine versteinerte Muschel und legt damit den Grundstein für eine nicht gewollte Fossiliensammlung.

 

 


Er spürt wohl schon, dass aus dem Deal wahrscheinlich nichts wird

Als wir auf dem Rückweg wieder vorbei kommen, rennt er schon wieder barfuß herum. Wahrscheinlich stehen die Socken schon auf Ebay-Maroc zur Versteigerung.

Nach so viel Asphalt zieht es uns wieder in die Abgeschiedenheit des marokkanischen Irgendwo. Wir müssen nicht lange nach Abhilfe sinnen, denn ich habe in Dakhla aus einem englischen Afrika-Führer einige Pisten herausgescannt, die ganz gut klingen. So auch die von Boulmane de Dades über den Tizi´n Tazazert-Pass nach Nekob. Eigentlich ja hirnrissig, denn die Strecke könnte man viel einfacher und schneller auf der Straße bewältigen. Zuhause regst Du Dich auf, wenn mal ein Kanaldeckel nicht sauber versenkt ist und hier mutierst Du zum Feldweg-Fanatiker.

Da wir nun aber mal ein feldwegfähiges Fahrzeug fahren zieht es uns eben auf dieselben, zumal man ja nicht jeden Tag einen Pass mit drei „z“ geboten bekommt. Außerdem ist die Strecke auf der Marokko-Karte als ganz normale Nebenstraße eingezeichnet – also was soll das ganze Gejammere.

Keine sieben Kilometer hinter Boulmane de Dades endet dann auch schon das Steinband und ein Hauch von Wüste hüllt uns wieder in ihren Staub. Zunächst noch moderat ansteigend schrauben wir uns auf eine Höhe von 2000 Metern, wo wir in einem Oleanderhain (darf der in dieser Höhe überhaupt wachsen?) einen gemütlichen Stellplatz für die Nacht finden. Er bietet gerade so viel Platz, dass ich das Sternchen von Oleander umzingelt einparken kann.

Wer aber glaubt, dass wir hier die Stille und Abgeschiedenheit genießen können, der irrt. Keine fünf Minuten nach unserer Ankunft stehen auch schon drei Bengel vor dem Auto und schauen einfach. Nur zu gerne "posen" sie vor dem Truck für ein Foto. Wir lassen wir sie weiter schauen, köcheln unsere rabiaten Rigatoni Arrabiata und köpfen ein Fläschchen vom spanischen Roten, den wir mitgebracht haben. Als es dann dunkel wird verzupfen sich die Jungs endlich, stehen aber am kommenden Morgen bereits um 7:30 wieder auf der Matte, um ja nichts zu versäumen.

Wir fahren weiter die Passstraße entlang, die sich nun steiler werdend in Serpentinen den Berg hoch windet. Die Jungs begleiten uns noch eine ganze Weile, indem sie die Serpentinen abschneiden und wie Bergziegen den Hang gerade hoch laufen. Es ist wie das Hase-Igel-Spiel. Wenn wir an der nächsten Kehre ankommen sind die Burschen schon da. Einzige Chance, unsere Dauerbegleiter wieder loszuwerden, scheint die Bestechung mit Bonbons zu sein. So sind wir denn auf 2.200 Höhenmetern endlich wieder alleine und können in Ruhe die immer hochgebirgiger werdende Landschaft genießen.

Am höchsten Punkt der Strecke auf 2300 Metern gelegen überrascht uns das Tizi-Hotel, eine kleine Herberge, die von Aische und Fatma geschmissen wird. Die kleine Marjan hilft dabei mit Leibeskräften. Wir trinken einen Kräutertee und schauen uns den unvermeidlichen Shop der beiden an, um ein paar Mitbringsel für zuhause zu kaufen.

Die Preisverhandlungen gestalten sich dabei als äußerst zäh und so ist nicht viel an Discount rauszuschlagen, was uns anlässlich der Einzigartigkeit des Platzes und des sicher nicht ganz einfachen Business-Modells der Mädels aber nicht weiter stört.

Trotzdem müssen wir schmunzeln, als wir ein paar Wochen später in Essaouira die gleichen Brocken für ein Drittel des hier bezahlten Preises im Souk wieder sehen. So verbuchen wir das Ganze als Entwicklungshilfe für eine wahrlich strukturschwache Region.

Wir verabschieden uns nicht ohne zu versäumen, uns mit einem Aufkleber von der Allrad-LKW-Gemeinschaft wo man mich unter dem Namen "Luigi" kennt, an der Shoptür zu verewigen. Auf den passt seitdem die kleine Marjan gut auf.


Fatima bedroht mich mit dem Kurmmdolch

Und meine Ausbau-Freunde von Intercamp in Vaterstetten sind nun an prominenter Stelle ganz oben auf dem Hotelschild vertreten. Lieber Ralph, das dürfte der höchst gelegene und abgeschiedenste Ort sein, an dem für Intercamp geworben wird. Ob Euch das allerdings so viele Neukunden bringen wird, darf bezweifelt werden.

Der „Abstieg“ vom Tizi´n Tazazert gestaltet sich sowohl fahrerisch als auch optisch als äußerst kurzweilig. In den engen Kehren kommen wir mit unserem superkurzen Radstand von 3 Meter 10 gerade so rum, ohne zurücksetzen zu müssen. Die Panorama-Aussichten auf diverse Schluchten und Bergmassive sind allerdings grandios und das Zeitraubendste an der gesamten Fahrt sind die vielen unvermeidlichen Foto-Stopps.

Allerdings sind wir mit der Abfahrt einen geschlagenen Tag beschäftigt, was erst ein zweiter Blick auf die Karte erklärt. Die Auffahrt von Boulmane de Dades startete auf 1600 Höhenmetern, während der Endpunkt der Strecke, die Stadt Nekob, auf 800 Höhenmetern liegt. So waren bei der Abfahrt mit 1500 Höhenmeter deutlich mehr zu bewältigen als bei der Auffahrt. Und so sei jedem empfohlen, der die Strecke ebenfalls fahren möchte, diese wie wir in Nord-Süd-Richtung zu fahren und nicht umgekehrt.

In Nekob angelangt biegen wir rechts ab Richtung Quarzazate. Nach etlichen Kilometern kommen wir ins Draa-Tal, ein weiteres Highlight Marokkos, weil das Draa-Tal die längste Fluss-Oase des Landes bildet. Die Ortschaften sind hier weitgehend noch im typischen Lehm-Baustil erhalten und liegen eingebettet in einer wie aus 1001er Nacht anmutenden Oasenlandschaft.

In Quarzazate angekommen sehen wir einen Rundhauber mit Fürstenfeldbrucker Kennzeichen, der vor einem farblich ähnlich gelagerten Benz aus Frankreich parkt. Wir stellen unseren dazu um das farbfächerverdächtige Ensemble zu komplettieren.

Die FFBler sind dann auch gleich zur Stelle und es kristallisiert sich heraus, dass auch sie zur Visum-Verlängerung nach Q. gekommen sind.

Eigentlich wollen wir von Quarzazate über den Tizi´n Tichka-Pass den Atlas queren und nach Marrakesch, um dort unser Visum zu verlängern. Aber wie das so ist mit Sätzen, in denen ein „eigentlich“ steckt, kommt es anders als man denkt. Heute ist Mittwoch und unsere Visa laufen in einer Woche ab. Glücklicherweise komme ich auf die glorreiche Idee, die Visumverlängerung bereits in Q. anzugehen. Denn wie Marrakesch ist auch Quarzazate Provinzhauptstadt.

Q. bietet einen spektakulären Anblick, denn wenige Kilometer hinter der Stadt türmt sich der Haupt-Atlas über 4000 Metern hoch. Der ist jetzt bis in die Tallagen tief verschneit. So stehen wir im Draa-Tal im T-Shirt zwischen Palmen und blicken auf die Eiswüste des mächtigen Bergmassivs.


Farbfächer-verdächtiges Benz-Ensemble in Quarzazate

In der Touri-Info der Stadt erzählt man uns, dass die Visumverlängerung problemlos bei der Surreté National möglich sei. Wir also hin mit allen Papieren – doch außer Spesen nichts gewesen. Auf unsere Bitte nach Visumverlängung fragt man uns nach unserer Aufenthaltsadresse. Da „Sternchen 1“ hier niemand kennt klärt man uns auf, dass eine Visumverlängerung nur möglich sei, wenn wir uns für 3-4 Wochen in Quarzazate an ein und dem selben Ort, z.B. einem Campingplatz, aufhalten. Denn unser „Antrag“ ginge schriftlich nach Rabat und für die Bearbeitungszeit sei erfahrungsgemäß mit 2-4 Wochen zu rechnen. Auch in Marrakesch wäre das Verfahren das gleiche.

Auf meine Frage hin, warum es denn in Dakhla so schnell gehe meinte der freundliche Beamte, dass die grenznahen Städte online mit Rabat verbunden seien und deshalb die Anfrage sofort bearbeitet werden können.

Einzige Möglichkeit für eine schnelle Visumverlängerung sei also nur entweder die Ausreise nach Ceuta, Melilla (spanische Enklaven an der Mittelmeerküste) oder nach Mauretanien oder es in Dakhla zu versuchen.


Vor den Toren Quarzazate´s erhebt sich der Haupt-Atlas über 4000
Meter hoch

Da wir wissen, dass die Verlängerung in Dakhla kein Problem darstellt ist Plan B schnell geschmiedet: Wir fahren nicht nach Marrakesch, denn dafür bleibt jetzt keine Zeit, sondern nach Dakhla, was wir ja sowieso schon ins Auge gefasst haben, weil Edith mittlerweile eine aufkeimende Surfleidenschaft verspürt. Da sie aber immer noch keinen Surfanzug hat, der aber nur in Tagazoute, einem kleinen Surferkaff nördlich von Agadir, zu bekommen ist, drängt die Zeit ein wenig. Wir müssen spätestens am kommenden Montag in Dakhla das Visum beantragen, damit wir im Falle eines Problems am Dienstag über die mauretanische Grenze aus und gleich wieder einreisen können.

Also hüpfen wir ins Auto und brummen Richtung Agadir los. Das Brummen ist aber lauter als gewohnt, und beim Nachsehen stelle ich mit Freude fest, dass das Auspuff-Endrohr aus dem Schalldämpfer herausgebrochen ist. So schraube ich es kurzerhand ab und schnalle es mit zwei Spanngurten auf dem Heckträger fest, denn für eine Reparatur ist jetzt keine Zeit mehr. Mit etwas sonorerem Sound geht es weiter nach Agadir.

Am Donnerstag finden wir in Tagazoute Gott sei Dank einen Surfanzug für Edith. Bei Marjane in Agadir werden die zu Neige gehenden Vorräte aufgefüllt, die es in Dakhla und sonstwo in Marokko nicht zu kaufen gibt (vor allem Bier und Wein!) und dann geht es ab Freitag auf die 1400 km lange Strecke gen Süden.

Unsere neuen Freunde schauen recht blöd, als wir Samstag nachmittags am Surfstrand kurz vor Dakhla wieder einlaufen. Am Montag sind wir bereits um 8 Uhr bei der Surreté National zwecks Visumverlängerung. Man bittet uns, unsere Pässe, die mitgebrachten Passbilder und Kopien dazulassen und um 12 Uhr die Visa abzuholen. Gesagt, getan und drei Stunden später dürfen wir für drei weitere Monate in Marokko bleiben. Es geht doch!!!

Alsdann lassen wir gleich das abgebrochene Auspuffrohr schweißen – für fünf Euro.

 

Edith hat Glück, denn in den kommenden 10 Tagen fächelt der Wind nur so vor sich hin. Ideal, um mit dem Windsurfen in der Lagune zu beginnen. Ein breites Anfängerboard leihen wir uns an der Surfstation von Rachid gegenüber für 5 Euro am Tag aus – ein wirklich fairer Deal. Es soll sich herausstellen, dass sie wohl ein Naturtalent ist – wie beim Skifahren auch.

Nach nur 10 Tagen kann sie wenden und halsen, Schotstart, Beachstart und die ersten Wasserstarts gelingen auch schon. Das Schönste aber ist, dass sie immer mit einem breiten Grinsen vom Wasser kommt, obwohl sie halbtot ist.


Sie macht schon eine gute Figur in ihrem neuen Neoprenanzug


Raus mit dem Fetzen ...


Surfen macht durstig ...


... und ab geht die Post


... und müde, Herr Heineken gibt ihr den Rest

Aber nicht nur Edith hat in den 14 Tagen Dakhla viel gelernt sondern auch ich. Denn mit Robert treffe ich auf einen passionierten Fischverarbeiter, der mir das Abschuppen, Ausnehmen und Filletieren der Fische zeigt. So gehen wir gemeinsam auf dem Fischmarkt einkaufen und lassen die Reste der Viecher später in der Lagune wieder schwimmen.


Das ist schon ein rechtes Gemetzel, das wir da veranstalten ...


... und dem vor allem die Fische offensichtlich wenig Positives
abgewinnen können


Nach dem Schuppen und Ausnehmen kommt auch gleich noch das
Filettieren dran ...


... während die Filets wenig später schon in der Butter schwimmen ...


... mit Sahne und Weißwein ablöschen und noch ein paar Kapern ins
Sößchen, fertig

Kulinarisch geht’s natürlich noch weiter: Bei unserem ersten Dakhla-Besuch hatte ich Dietmar versprochen, indisches Dhal zu kochen.

In Robert´s Beduinenzelt und auf seiner finnischen Spezial-Gusseisenpfanne macht das doppelt Spaß. So wird gemeinsam geschnippelt, geköchelt, gespachtelt und gepichelt bis so manche Zunge schwer wird.



Dietmar, Edi, Gisela und Robert in freudiger Erwartung


Resteverwertung


Und hier ein Vorschlag für die Lösung der Müllprobleme Italiens:
Deutsches Engineering, powered by Vespa.

Nach zehn Tagen Kindergeburtstags-Wind ist endlich Schluss mit lustig. Es kachelt wieder, Edith hat Pause und ich komme noch mal einige Tage auf meine Kosten.

Martin, ein leidenschaftlicher Hobbyfotograf, den wir am Erg Chebbi kennen gelernt haben, ist mittlerweile ebenfalls in Dakhla angekommen und möchte gerne mal Actionaufnahmen machen. Kommt mir gerade recht, denn so komme ich zu ziemlich guten Surfbildern.


Picture: Martin Urbanski, www.printARTs.de, rider: Uli Doldinski


Picture by Martin Urbanski, www.printARTs.de


Picture by Martin Urbanski, www.printARTs.de

Teil 01 - Abreise mit Hindernissen
Teil 02 - Afrika, wir kommen
Teil 03 - Die Pisten vom Plage Blanche und der Weg nach Dakhla
Teil 04 - Überwintern im Surferparadies
Teil 05 - Die Dünen von Laayoune und auf der Piste zum Erg Chebbi
Teil 06 - Wüste, Schluchten und Visaprobleme
Teil 07 - Die Nebel von Okaimeden und Fatimah´s Kaninchenzucht
Teil 08 - Endstation im Schnee des Hohen Atlas
Teil 09 - Erst mal Urlaub machen von der Reise in Andalusien
Teil 10 - Portugal, ein Paradies für Wildcamper

Teil 11 - Pilgern in Santiago und Lourdes, Pisten in Beauduc
Teil 12 - Wiedersehen mit Freunden und das große Fressen
Teil 13 - Resümee unserer Reise

 

 

 

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